Die Alte Lahnbrücke
Die historische „Alte Lahnbrücke“ in Limburg wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Auf Ihr überquerte im Mittelalter die Volksstraße von Köln nach Frankfurt die Lahn. Später auch die Straße von Siegen nach Wiesbaden. Seit dem Bau einer neuen lahnbrücke im Jahre 1968 wird Sie aber für keine Fernstraße mehr genutzt und gilt aber heute als ein beliebtes Ziel für Touristen. Deshalb findet man Sie auch häufig auf Fotos von Limburg wieder.
Die wichtigsten Fakten zur „Alten Lahnbrücke“:
- Im 14. Jahrhundert erbaut
- Im Mittelalter nutze die „Via Publica“ die Alte Lahnbrücke zur Überquerung der Lahn
- Wurde 1968 durch die neue Lahnbrücke wenige Meter flussabwärts ersetzt
- 106 Meter Länge
- 14,58 Meter Stützweite
- 8,75 Meter Überbaubreite
- Die „alte Lahnbrücke“ ist eine Bogenbrücke
Bei der alten Lahnbrücke in Limburg handelt es sich um eine Bogenbrücke mit sechs Bögen. Mittig der Brücke befindet sich eine Figur aus Stein vom Heiligen Johann von Nepomuk, dem Schützer der Brücken. Auf der Westerwaldseite der Brücke ist bis heute ein Brückenturm erhalten. Ein aus dem 14. Jahrhundert erhaltener Brückenturm ist in Deutschland einmalig. Dieser Fakt bestärkt die historische Wichtigkeit der „Alten Lahnbrücke“.
Die Durchfahrt ist nur einspurig und führt Seit September 2017 als Einbahnstraße Richtung Limburger Altstadt.
Vermutet wird das bereits im 12. Jahrhundert in Limburg eine hölzerne Brücke vorhanden war, welche auch im 13. Jahrhundert nochmals erwähnt wird. Diese Konstruktion wurde aber bei einem Hochwasser ebenso komplett zerstört, wie der Nachbau im Jahr 1306. Der Erbau der steinernen Brücke begann 1315 und endete 1354. Auch diese Brücke wurde mehrfach von Lahnhochwasser beschädigt, allerdings wurde Sie nicht mehr komplett zerstört. Da der Stadt Limburg nur wenige Mittel zur Verfügung standen um die Brücke regelmäßig zu modernisieren und in Stand zu halten, entschied 1344 der Trierer Erzbischof, dass von jedem Wagen bei der Überquerung ein Thorgeld erhoben werden durfte. Dies wurde in der Folge auch bis 1905 praktiziert und die freien Mittel wurden für den Erhalt der „Alten Lahnbrücke“ genutzt.
Die Legende „Unserer lieben Frau“
Im 15. Jahrhundert wurde Limburg von einer Pestepidemie heimgesucht. 1490 wurde neben der Brücke die Kapelle „Unserer Lieben Frau“ angebaut. Beim Erbau halfen Einwohner von Elz, Niederhadamar und Eschhofen. Der Legende nach endete die Pestepidemie 1490 mit der Grundsteinlegung der Kapelle.
Schwedische Truppen zerstörten im Jahr 1634 das Zollhaus der Brücke im Zuge des Dreißigjährigen Krieges. Allerdings wurde das Zollhaus in der Folge wieder errichtet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der innere Brückenturm abgerissen, da er zu einem Verkehrshindernis verkommen war. Der Plan auch den äußeren Brückenturm abzureisen scheiterte am Widerstand der Limburger. Die erbaute Kapelle konnte allerdings aufgrund ihrer Baufälligkeit nicht gerettet werden und wurde 1827 abgerissen.
1945 wurde die Brücke im zweiten Weltkrieg teilweise gesprengt und erlitt große Schäden. Allerdings begann der Wideraufbau schnell und fand auch schnell sein Ende. Dabei wurde die Brücke mit Anbauten verbreiten, welche als Gehweg fungierten. Die Nepomukstatue wurde 1966 auf der Brücke errichtet.
Die Brücke verlor 1968 an ihrer Bedeutung für den Verkehr, da die neue Lahnbrücke gebaut wurde. Allerdings wurde die „Alte Lahnbrücke“ 1982/1983 dennoch saniert und mit neuen Pfeilern ausgestattet.
2013 wurde nach langer Suche beschlossen, den Brückenturm an Manfred Fluck per Erbpachtvertrag zu übergeben. Dieser setzte sich mit der Absicht den Turm als privates Wohngebäude zu nutzen gegen seine Konkurrenten durch.