Das Haus der sieben Laster
Um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus dem Jahre 1567 handelt es sich beim „Haus der sieben Laster“ in der Brückenstraße 9 in der Altstadt von Limburg an der Lahn. Die Fassade des mittelalterlichen, gut sanierten Fachwerkhauses wird von einzigartigen Schnitzereien (Köpfen) geziert. Diese stellen die sieben biblischen Laster dar:
- Hochmut
- Neid
- Unmäßigkeit
- Geiz
- Wollust
- Zorn
- Trägheit
Es gilt als am wahrscheinlichsten, dass die geschnitzten Köpfe 1567 beim Umbau des Anwesens zur Abwehr böser Geister angefertigt wurden.
Das Fachwerkhaus steht auf drei Seiten frei und das Erdgeschoss wurde aus Bruchstein erbaut. 1567 wurde eine Fachwerkkonstruktion aufgesetzt. Zuvor war es bereits teilweise eingestürzt. Auf der Hausseite zur Brückengasse sind die aufwendigen Schnitzereien integriert.
Die Stadt Limburg an der Lahn kann sich als eine der wenigen Städte daran erfreuen, dass fast alle mittelalterlichen Erbauten ohne große Schäden erhalten blieben. Das ist der Grund dafür, dass der Stadtkern der Altstadt, welcher früher ummauert war, zwischen dem Dom, der Grabenstraße und der historischen „Alten Lahnbrücke“ heute komplett unter Denkmalschutz steht. Das Haus der sieben Laster gehört dazu und ist eines der kulturellen Highlights der Limburger Altstadt.
Das „Haus der sieben Laster“ ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und enthält ein Museum und ein Museumsshop.
Ursprünglich gehörte das Haus dem Kloster Bärbach, welches es aber um 1480 verkauft hat. 1567 wurde das Haus der sieben Laster fast komplett neu errichtet undwechselte danach mehrfach den Besitzer. Mehrfach diente es dabei als ein Gewerbebetrieb. So war es beispielsweise im 19. Jahrhundert ein Material -, Farben- und Colonialwarengeschäft. 1887 verfügte das Haus über acht Zimmer und einer Kammer, bewohnt wurde es von drei Personen. 1892 wurde es erneut verkauft und es wurden zwei Schaufenster eingebaut. 1897 fand erneut ein Besitzerwechsel statt und es wurde eine Metzgerei eröffnet. Nach einem weiteren Verkauf eröffnete 1911 eine Schuhhandlung der Witwe Josephine Bender. 1913 wird das Fachwerk wieder freigelegt.
1968 erhält das Haus seinen noch immer bestehenden Namen "Haus der sieben Laster".
2001 wurde das Haus von der Familie Hillenbrand erworben. Sie restaurierten es im Anschluss fortlaufend an Hand der historischen Vorgaben.
2007 wurde das Museum „Kunst im Haus der sieben Laster“ eröffnet.
Das „Haus der sieben Laster“ und sein Museum ist in wenigen Minuten von Hotel-Restaurant Edelsäcker zu Fuß erreichbar und wir empfehlen Ihnen einen Blick darauf zu werfen.